Das Land NRW geht in die
ÖPNV-Offensive

Wie wir von A nach B kommen, befindet sich im Wandel. Doch nach wie vor ist das Privatauto für viele Menschen das wichtigste Beförderungsmittel. Und dies sieht man tagtäglich auf den Straßen, besonders in den Ballungsräumen und den Städten: kilometerlange Staus, verstopfte Straßen, Parkplatznot. Dass der Individualverkehr eine enorme Belastung für die Umwelt ist, ist Fakt. Dass sich etwas in puncto Mobiltät ändern muss ebenso. Allerdings müssen dafür die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und dabei kommt dem Nahverkehr eine zentrale Rolle zu. Ein besseres Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist Voraussetzung dafür, dass Menschen besser mobil sind und dass Mobilität sauberer wird.

Dafür hat das Land NRW eine Offensive gestartet mit millionenschweren Investitionen in Busse, Bahnen und innovative Mobilitätsangebote. Ein wichtiger Baustein zur Verbesserung im ÖPNV ist dabei die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken. Auf Vorschlag des Verkehrsministeriums hat der Verkehrsausschuss des Landtages beschlossen, die Reaktivierung von zwei Schienenprojekten in den ÖPNV-Bedarfsplan und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan aufzunehmen. So sollen die Strecken der Teutoburger Wald Eisenbahn (TWE) zwischen Harsewinkel, Gütersloh und Verl und der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) zwischen Münster und Sendenhorst für den Personenverkehr reaktiviert werden. „Reaktivierungen von Schienenstrecken haben großes Potenzial. Damit verbessern wir die Anbindung des ländlichen Raumes an angrenzende Ballungszentren. Wenn mehr Menschen die Bahn nutzen können, werden auch die Emissionen im Verkehrssektor reduziert“, sagt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Reaktivierung der Teutoburger Wald-Eisenbahn

Die TWE-Strecke zwischen Harsewinkel, Gütersloh und Verl hat eine Länge von 25,7 Kilometern. Im Netz werden zusätzlich insgesamt sechs Haltepunkte und zwei Bahnhöfe reaktiviert beziehungsweise neu errichtet. Außerdem wird der Bahnhof Gütersloh über das Gleis 1 eingebunden. Dadurch werden die Umstiege auf das kreisübergreifende SPNV-Angebot deutlich attraktiver. Mit diesen Maßnahmen werden die beiden Kommunen Harsewinkel und Verl an das SPNV-Netz angebunden. Die Strecke soll mit einer Regionalbahn im 60-Minuten-Takt befahren werden, die durch das regionale Busangebot ergänzt wird. Auf dieser Strecke gehen Prognosen von täglich 3100 Fahrgästen im Jahr 2030 aus. Für die Reaktivierung der TWE-Strecke betragen die Gesamtkosten 34,5 Millionen Euro.

Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn

Die WLE-Strecke zwischen Sendenhorst und Münster Hauptbahnhof hat eine Länge von rund 21 Kilometern. Es sollen vierHaltepunkte und drei Bahnhöfe neu errichtet werden. Im Hauptbahnhof Münster wird für die Reaktivierungsstrecke ein neues Gleis benötigt. Mit diesen Maßnahmen werden die südöstlichen Stadtteile von Münster sowie die Stadt Sendenhorst an das SPNV-Netz angebunden. Die Strecke soll im 20-Minuten-Takt zwischen Münster und Wolbeck und mit zwei Verbindungen pro Stunde zwischen Wolbeck und Sendenhorst verkehren. Die WLE-Strecke wird zu einem wichtigen Baustein des langfristigen Verkehrsprojektes „S-Bahn Münsterland“. Prognosen zufolge werden im Jahr 2030 insgesamt täglich 10.000 Fahrgäste auf den WLE-Zugverkehr entfallen. Darunter fallen mehr als 2300 Fahrgäste, die zum ÖPNV wechseln. Die Gesamtkosten für die Reaktivierung der WLE-Strecke betragen 40,4 Millionen Euro. Bei optimalem Verlauf ist der fahrplanmäßige Betrieb der WLE ab Ende 2023 vorgesehen.

Zwar sind die beiden Strecken nicht elektrifiziert, dennoch wird ein emissionsfreier Betrieb geprüft. Der NWL strebt an, heutige nicht elektrifizierte Strecken künftig nicht mehr mit Dieseltriebwagen zu bedienen, sondern alternative Antriebstechnologien einzusetzen. Welche Variante dabei zum Tragen kommt (Vollelektrifizierung, Akku- oder Wasserstoffbetrieb), hängt von dem jeweiligen Streckencharakter, der Bedienungshäufigkeit sowie zahlreichen weiteren Bedingungen ab.

Erfolgreiche Reaktivierung

Schon heute gibt es erfolgreiche Streckenreaktivierungen. Mit der Eröffnung des neuen Bahnhofs Kierspe und des Haltepunkts Halver-Oberbrügge werden nach über 30 Jahren nicht nur die Kommunen Kierspe und Halver wieder an das Schienennetz angeschlossen, sondern die Reaktivierung der „Volmetalbahn“ (RB 52,Lüdenscheid – Dortmund) und der „Oberbergischen Bahn“ (RB 25, Köln – Lüdenscheid) findet damit auch ihren Abschluss. In Lüdenscheid-Brügge bestehen nundirekte Umsteigemöglichkeiten. Damit sind Köln und Dortmund von Brügge aus jeweils ohne weiteren Umstieg erreich-bar. Zudem sind wieder kleinere Orte anden Personennahverkehr angeschlossen. Davon profitieren etwa 50.000 Anwohner im Märkischen Kreis.

Die Reaktivierung stillgelegte Eisenbahnstrecken ist allerdings nur eine Maßnahme, um für eine Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur zu sorgen und einen Beitrag für die bessere Anbindung des ländlichen Raums an die Ballungszentren zu leisten. Ebenfalls ein Baustein der ÖPNV-Offensive des Landes sind Schnellbusse. So sollen in den kommenden zwölf Jahren etwa 100 Millionen Euro in Schnellbus-Linien im ländlichen Raum fließen, beispielsweise auch in die Regionen Sauerland und Südwestfalen. „Wir haben einen Plan für einen besseren Nahverkehr und können heute zusagen, dass alle bis 2031 zur Verfügung stehenden Regionalisierungsmittel auchin den ÖPNV investiert werden. Hier bleibt kein Geld aus Berlin mehr liegen“, verspricht Hendrik Wüst.

Projekt 2800 NRW – Interviewer (m/w/d) gesucht

Für Erhebungen auf verschiedenen Eisenbahnlinien in NRW mit Schwerpunkt Ruhrgebiet und Westfalen werden Honorarkräfte (selbstständige freie Mitarbeiter) gesucht, die Fahrgäste im fahrenden Zug zu ihrem Fahrschein befragen. Erhebungszeitraum ist zwischen dem 15. Dezember und dem 12. Dezember 2020 an allen Tagen. Die Einsatzzeiten liegen zwischen 4 und etwa 24 Uhr und werden je nach Einsatzstunde entsprechend vergütet. Für die Übernahme von Einsätzen ist eine prinzipielle Verfügbarkeit an mehreren Tagen innerhalb einer Erhebungswoche und vor allem an Wochenenden inklusive Freitag von Vorteil. Alle notwendigen Informationen, die zur Durchführung der Erhebungen benötigt werden, werden in einer kostenlosen Schulung in der Region vermittelt. Die Teilnahme an der Schulungsveranstaltung ist Voraussetzung.

Auf welchen Streckenabschnitten die Erhebungen stattfinden und weitere Informationen gibt es unter www.econex.de

Siegen-Wittgenstein sucht Busfahrerinnen und Busfahrer

Mit einer Werbekampagne und markigen Slogans sucht die Region Siegen-Wittgenstein neues Personal für seine Buslinien. Mit im Boot sind die VWS sowie weitere elf heimische Busunternehmen, die alle im Linienverkehr tätig sind. Außerdem dabei: Die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter Siegen-Wittgenstein. Die Kampagne, die von Landrat Andreas Müller initiiert wurde, richtet sich an weibliche und männliche Berufseinsteiger, Berufskraftfahrer und Umschüler, die bereit sind, den verantwortungsvollen Job eines Busfahrers zu übernehmen.

Alle Informationen und ein Online-Bewerbungsformular gibt es unter www.siwi-busfahrer.de

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