Verkehrssicherheitsprogramm NRW 2030
Zukunftsnetz Mobilität NRW unterstützt bei der Umsetzung
Die Gestaltung einer zukunftsfähigen Mobilität für lebenswerte Städte und Gemeinden erfordert auch die Auseinandersetzung mit Verkehrssicherheitsfragen. Im Oktober 2023 ist das neue Verkehrssicherheitsprogramm NRW 2030 erschienen, herausgegeben vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Wie bereits das Vorgängerprogramm steht auch dieses wieder unter dem Leitgedanken der „Vision Zero“, die generelle Vermeidung von Unfalltoten als Fernziel der Verkehrspolitik in NRW. Mit dem neuen Programm gibt das Ministerium neue Impulse und geht die Herausforderungen an, um die Sicherheit aller Teilnehmer am Straßenverkehr weiter zu optimieren.
Für Städte und Gemeinden in NRW gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die Verkehrssicherheit vor Ort zu stärken. Unterstützung erhalten die Kommunen dabei durch das Zukunftsnetz Mobilität NRW.
Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen
Das Verkehrssicherheitsprogramm NRW unterstützt die verstärkte Fahrradnutzung an Schulen, insbesondere an weiterführenden Schulen. Durch die vertiefende Beschäftigung mit dem Radfahren im Schulalltag wird präventive Arbeit zur Verkehrssicherheit geleistet. Hierfür ist auch die vermehrte Erstellung von Radschulwegplänen ausdrücklich erwünscht. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät und unterstützt bei diesen Vorhaben. Als Ausrichter des jährlichen Wettbewerbs „Schulradeln“ und durch Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen fördert das Zukunftsnetz Mobilität NRW außerdem das Radfahren an Schulen.
Verkehrssicherheit von Senioren
Gerade für ältere Menschen, die sich der Nutzung von Pkw oder Fahrrad nicht mehr gewachsen fühlen, bietet ein gut funktionierender ÖPNV eine Alternative, um mobil zu bleiben. Doch häufig bestehen Unsicherheiten über das richtige Verhalten bei Einstieg, Ausstieg und während der Fahrt in Bus und Bahn. Abhilfe schaffen Trainings zum Umgang mit der eigenen Gehhilfe und dem öffentlichen Verkehr, wie sie zum Beispiel im Rahmen eines Rollator-Tages angeboten werden. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW hilft bei der Organisation und vernetzt Kommunen für die Umsetzung.
Verkehrsmittel verknüpfen, Mobilität sichern
Zukünftig sollen alle Verkehrsmittel eine gleich bedeutsame Rolle einnehmen. Allen Menschen soll ein möglichst uneingeschränkter und barrierefreier Zugang zu einer sicheren Verkehrsinfrastruktur gewährt werden, heißt es im Verkehrssicherheitsprogramm. Dabei sind Mobilstationen die beste Möglichkeit, um alle Verkehrsarten an einem Ort zu verknüpfen. Neben Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV werden hier auch Ladestationen, Carsharing und Fahrradverleihsysteme berücksichtigt.
ÖPNV
Wenn die Fahrt mit Bus und Bahn als angenehm, effizient und preisgerecht angesehen wird, führt der ÖPNV zu weniger Pkw-Verkehr auf den Straßen und trägt damit aktiv zur Verkehrssicherheit bei. Im ländlichen Raum ist das ÖPNV-Angebot dagegen häufig wenig attraktiv. Indem es jedoch durch individuelle Lösungen ergänzt wird, lässt sich eine flexiblere Mobilität gestalten. Im Rahmen des Landeswettbewerbs „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ zeigen 15 Kommunen, die vom Zukunftsnetz Mobilität NRW betreut werden, wie innovativer ÖPNV in nachfrageschwachen Gegenden aussehen kann.
Carsharing
Das Carsharing ist der strategische Partner des ÖPNV. Durch eine sinnvolle Verknüpfung lassen sich Pkw-Besitzzahlen reduzieren und damit zur Verkehrssicherheit beitragen. Das Landesverkehrsministerium unterstützt die Einführung von Carsharing in den Kommunen und ruft insbesondere Betriebe dazu auf, die Potenziale bei der Organisation betrieblicher Verkehre mitzudenken. Zu diesem Thema hat das Zukunftsnetz Mobilität NRW das Handbuch „Mobilstationen NRW“ veröffentlicht, das Hilfestellungen und nützliche Tipps bietet.
Pedelecs
Fahrräder mit elektrischer Unterstützung sind ein wichtiger Baustein eines intermodalen Mobilitätsangebots. Immer mehr Menschen in NRW besitzen ein elektrisches Fahrrad. Der wachsende Anteil von Pedelecs im Straßenverkehr schlägt sich jedoch auch in höheren Unfallzahlen nieder. Denn durch Gewicht, Anfahrts- und Bremsverhalten unterscheiden sie sich in der Handhabung deutlich von konventionellen Fahrrädern. Deshalb sollte eine sichere Handhabung trainiert werden. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät zur Umsetzung von Pedelectrainings und stellt den Mitgliedskommunen in Kooperation mit den Landesverkehrswachten kostenfreie Trainingsprogramme zur Verfügung
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW
325 Städte, Gemeinden und Kreise tragen als Mitglieder im Zukunftsnetz Mobilität NRW zu einer immer flächendeckenderen nachhaltigen Mobilität in NRW bei.
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW wird gefördert vom Verkehrsministerium des Landes NRW. Seine Träger sind der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) – mit den Partnern go.Rheinland und dem Aachener Verkehrsverbund (AVV).
Als Kooperationspartner unterstützt die Unfallkasse NRW Aktionen zur Verkehrssicherheit. Mehrere Industrie- und Handelskammern in NRW sind Kooperationspartner im Bereich des betrieblichen Mobilitätsmanagement.
Mehr Infos unter zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de