Der Nationalpark Eifel ist geprägt durch naturnahe Laubwälder, weite Panoramablicke, natürlich fließende Bäche und eine faszinierende Seenlandschaft. Und er ist einzigartig. Davon kann man sich bei einem ein- oder auch mehrtägigen Besuch im Herzen des Nationalparks überzeugen.
Seit nahezu 20 Jahren wird im Nationalpark Eifel die Natur sich ganz selbst überlassen. Im „Urwald von morgen“ erneuert sich die Natur selbst. Und was die Natur da so macht, kann man entlang des 1,5 Kilometer langen Naturerkundungspfad „Der Wilde Weg“, Teil des Naturerlebnisraums „Wilder Kermeter“ – dem Bergrücken zwischen Gemünd und Heimbach – erleben. Umgestürzte und entwurzelte Bäume liegen hier wild durcheinander, es wuchern Gräser und Farne durch die verrotteten Äste und im Laub raschelt und knackt es. Der erlebnisreiche Pfad im ökologischen Herzen des Nationalparks Eifel ist für einen kurzen Spaziergang ebenso geeignet wie für einen ausgedehnten Familienausflug. Vor allem auf Kinder wartet eine spannende Wandertour. An insgesamt zehn meist interaktiven Stationen können sich die Besucher über Wildnis, Waldentwicklung und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Eifel informieren. Außerdem kann man die natürliche Umgebung ertasten, einem Hörspiel lauschen oder auf einer „Sinnesliege“ in Form eines Buchenblattes einen Moment auszuruhen und den Blick einfach mal in die Baumkronen zu richten.
Dass die Natur machen kann, was sie will, ist von Erfolg gekrönt: Mehr als 11200 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sind in dem Schutzgebiet mittlerweile wieder heimisch, davon mehr als 2500, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Gut möglich also, dass einem eine Wildkatze oder eine Mauereidechse über den Weg läuft.
Wer noch genauer wissen will, was da gerade im Gebüsch raschelt oder wie man die Spuren der Tiere lesen kann, kann sich einer der kostenlosen Rangertouren anschließen. Die Männer und Frauen mit den markanten Hüten wissen beinahe alles über die Natur im Nationalpark Eifel und wie sie am besten geschützt werden kann, damit auch künftige Generationen sie noch uneingeschränkt erleben können.
In den Herbstmonaten, insbesondere im September und Oktober, gibt es in dieser Gegend noch ein besonderes Naturschauspiel: Denn aus der Ferne das Röhren der Hirsche zu hören, die ebenfalls im Nationalpark leben. In dieser Zeit ist der Rothirsch auf Brautschau. Sein eindrucksvolles Werben, auch Röhren genannt, schallt kilometerweit über Wiesen, Täler und Wälder. Besonders zur Brunftzeit ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, die prächtigen Geweihträger von der Rothirsch-Aussichtsempore bei Dreiborn aus zu erspähen. Die Ranger des Nationalparks stehen während der gesamten Brunftzeit an der Empore mit fachkundigen Auskünften zur Verfügung. Mit Fernglas, Sitzkissen und warmer Kleidung ist man bestens gerüstet – und wenn sich die Besucher an die Regeln halten, steht einem unvergesslichen Naturschauspiel nichts mehr im Wege.
Und sollte das Wetter mal nicht mitspielen, dann ist die Ausstellung „Wildnis(t)räume“ im Besucherzentrum im historischen Forum Vogelsang IP eine gute Alternative. Sie vermittelt spielerisch und interaktiv, was die Natur im Nationalpark Eifel so treibt. An modernen Stationen kann man mit allen Sinnen forschen, begreifen und sich besinnen. Für jedes Alter hat die Ausstellung etwas zu bieten. Es gibt moderne Inszenierungen und eine ansprechende Atmosphäre, Stationen zum Ausprobieren und Spielen, Tastmodelle und Tierpräparate zum Anfassen, Pflanzendüfte zum Schnuppern, Hörspiele und Tiergeräusche zum Lauschen. Und viele neue Perspektiven, die den Blick auf die Natur schärfen.
Unser besonderer Tipp:
Wer den Herbst im Herzen des Nationalparks einmal mit allen Sinnen erleben möchte, der sollte an der Ranger-Themenführung „Goldener Oktober“ am 28. Oktober teilnehmen. Von 11 bis 15 Uhr gibt es eine Wanderung mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Treffpunkt ist der Parkplatz „Tönnishäuschen“ in Schleiden-Wolfgarten.
Anreise-Info
Die Nordeifel liegt verkehrsgünstig und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Die Nordeifel verfügt über 19 Bahnhöfe und DB-Bahnhaltepunkte mit einer rad- und wanderfreundlichen Ausstattung. Die Rad- und Wanderbahnhöfe ermöglichen einen einfachen Einstieg in das Rad- und Wanderwegenetz. Zudem erhalten Gäste dort ansprechende touristische Informationen.
Mit der Bahn fährt man beispielsweise von Köln nach Weilerswist, Euskirchen und Mechernich nach Kall. Durch die Bahnhöfe in Kall und in Heimbach ist der Nationalpark gut an das Schienennetz angebunden. Von dort fahren Busse zu verschiedenen Punkten im und am Nationalpark.
Mehr Informationen gibt es unter: nationalpark-eifel.de