Urlaub vor der Haustüre

Von Ausflügen bis Mikro-Abenteuer

Für viele Menschen fällt die geplante Urlaubsfernreise aufgrund der Corona-Krise flach. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn man doch spannende Reiseziele ganz in der Nähe hat. Kleine Abenteuer erleben, auf Entdeckungsreise gehen oder sich einfach einmal eine Auszeit gönnen – Möglichkeiten gibt es in Nordrhein-Westfalen reichlich, und das direkt vor der Haustüre.

Halden-Hopping im Ruhrgebiet

Halden sind die „Berge“ des Ruhrgebiets. Über 250 ihrer Art erzählen die Geschichte von Bergbau und Industrialisierung. Viele Halden, die durch Aufschüttung von Abraum, Schlacke und Bauschutt entstanden sind, wurden umgestaltet und renaturiert, wodurch Raum für neue Nutzungen und neue Perspektiven geschaffen wurde.

Die 50 Meter hohe und begehbare Stahl-Konstruktion namens Tetraeder ist das Wahrzeichen von Bottrop und gehört zu den beliebtesten Landmarken und Aussichtspunkten im Ruhrgebiet. Über 400 Stufen geht es zum Gipfel, wo sich ein imposanter Blick auf die Emscherregion und das zentrale Ruhrgebiet bietet.

Anreise Tetraeder:
 Bottrop Hbf,
 Bus 262 bis Arnsmannstraße

Auf der Heinrich Hildebrand Höhe in Duisburg-Wanheim thront die begehbare Skulptur Tiger and Turtle. Diese hat die Form einer Achterbahn. Zu Fuß geht es auf Stufen über die vermeintlichen Schienen, die sich an einer Stelle sogar zum Looping emporschwingen. 152 Meter hoch ist Halde Hoheward in Herten. Hier kommen nicht nur Wanderer,

Jogger oder Mountain-Biker auf ihre Kosten. Hier gibt es zudem ein Horizont-Observatorium und eine Horizontal-Sonnenuhr mit einem großen Obelisken.

Anreise:
 RE 42, S 2 Recklinghausen Süd,
 Bus 210 oder 234 „Neue Horizonte“

Wer den Gipfel der Halde Haniel in Bottrop erklimmen will, passiert beim Aufstieg eine Darstellung des Kreuzwegs: In 15 Abschnitten ist die Passion Christi durch die bildende Künstlerin Tisa von der Schulenburg aufgezeigt. Zudem sind auf der Strecke historische Werkzeuge des Bergbaus zu sehen. Oben angekommen fällt das imposante Kreuz des Oberhausener Künstlers Adolf Radecki ins Auge, das den Abschluss des Kreuzwegs bildet. Höhepunkt der Halde ist allerdings das Amphitheater auf dem Haldendach. Farbliche Akzente setzten am Rand der Halde die bunten Bahnschwellen, die „Totems“, eine Installation des baskischen Künstlers Augustín Ibarrola.

Ineinander verwobene Wege führen zum Gipfel der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen. Nachdem man durch den unteren, bewaldeten Teil der Halde spaziert ist, wartet auf dem unbewaldeten Haldendach der Höhepunkt: Die zehn Meter hohe „Himmelstreppe“. Das von Hermann Prigann errichtete Kunstwerk besteht aus aufeinandergestapelten Betonblöcken, die teilweise bunt besprüht sind. Auch am Fuß der Halde gibt es weitere Kunstwerke. Unter dem Namen „Skulpturenwald“ installierte Prigann hier Gebilde, die nicht mehr benötigtes industrielles mit natürlichem Material kombinieren.

Mehr Informationen zu Halden im Ruhrgebiet und weitere Tipps gibt es unter www.ruhr-tourismus.de

Geocaching –
Mit der Familie auf Schatzsuche

Irgendwo versteckt jemand beispielsweise eine kleine Box mit Dingen sowie einem Logbuch, in das Finder sich wie in ein Gipfelbuch eintragen können. Die Koordinaten des Verstecks werden im Internet veröffentlicht. Die Suche kann beginnen. Benötigt werden für die moderne Fortführung der altbekannten „Schnitzeljad“ nur ein GPS-Gerät oder Mobiltelefon (Smartphone) mit GPS und entsprechender Geocaching-App.

Geocaches gibt es in den verschiedensten Variationen und Schwierigkeitsgraden, was Aufwand oder Ausrüstung betrifft, und eignet sich bestens, um mit der ganzen Familie einmal einfach loszuziehen. Anhand ihrer Aufgabenstellung lassen sich Geocaches in verschiedene Kategorien unterteilen. Beginnend beim einfachen Geocache, bei dem direkt die Position des Verstecks angegeben ist, über mehrstufige Geocaches, bei denen man mehrere Orte mit Hinweisen auf den nächsten Ort oder das eigentliche Versteck aufsuchen muss, bis hin zu Rätsel-Caches, die schon im Vorfeld eine Recherche oder Knobelei erfordern, sowie virtuelle Caches, bei denen weder ein Behälter noch ein Logbuch vorhanden sind. 

Wo Caches in Ihrer Region zu finden sind, erfahren Sie beispielswiese über die Seiten von www.geocaching.com oder www.opencaching.de, wo es interaktive Übersichtskarte gibt. 

Auf der Websites erfährt man zudem ziemlich alles über Geocaching – von der Geschichte des Geocachings über Ausrüstung bis zum richtigen Verhalten im Gelände.

Auf die Schiene –
Mit der Draisine auf alten Bahnstrecken

Sich mit Muskelkraft in der Gruppe oder mit der Familie auf alten Bahnschienen zu bewegen, ist ebenfalls ein außergewöhnliches Erlebnis. Dies bietet beispielsweise eine Fahrt mit der Schleifkotten-Draisinenbahn zwischen Oberbrügge und Halver. Höhepunkt der etwa sieben Kilometer langen Strecke ist die Durchfahrt des 304 Meter langen Sticht-Tunnels. Gestartet wird in Oberbrügge. Von hier aus geht es bergauf nach Halver. Nach der Anstrengung auf der Hinfahrt geht es als Belohnung nur bergab zurück nach Oberbrügge.

Am Tor des Weserberglandes in Rinteln startet die Draisinentour auf den alten Schienen der Extertalbahn. Von Rinteln aus geht es quer durchdas Lippesche Bergland bis nach Alverdissen. Auf der etwa 18 Kilometer langen Strecke gibt es einige Haltepunkte, wo man ein Picknick machen oder in die Gastronomie einkehren kann.

www.schleifkotten-draisinenbahn.de
www.draisinen.de

Anreise:
 RB 25 bis Halver-Oberbrügge,
 RB 77 bis Rinteln

Biggeblick

90 Meter hoch ist der Skywalk über dem Biggesee, an dessen Ende sich eine freihängende Plattform befindet und einen einzigartigen Blick über den See mit der Gilberginsel sowie der Burgruine Waldenburg, über Hügel und Felder der typischen sauerländer Landschaft bietet. Mit einer spektakulären Beleuchtung am Abend bietet der Biggeblick ein ganz besonderes Fotomotiv: Dann erstrahlt die Nadel in der Mitte in weißem Licht und der Ring der Aussichtsplattform in blauem.

www.sauerland.com

Anreise:
 RB 92 bis Attendorn oder Kraghammer,
 ca. 35 – 40 Minuten Gehminuten zur Aussichtsplattform

Weser-Skywalk 

Sich die Welt von oben anschauen kann man auch in anderen Regionen. Wer auf den Weser-Skywalk bei Würgassen klettert, wird mit einem grandiosen Ausblick ins obere Wesertal belohnt. Aus 80 Metern Höhe lässt sich die Landschaft des Teutoburger Waldes aus einer ganz neuen Perspektive entdecken.

Der offene Gitterrost, den Besucher betreten können, ragt mehr als vier Meter über die rotbraunen Felsen der Hannoverschen Klippen hinaus. Und diese haben noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Weil sich die nach Süden gelegenen Felsen tagsüber stark aufheizen und die Wärme bis in die Nacht speichern, haben sich hier zahlreiche Schmetterlingsarten niedergelassen, die sonst wärmere Gegenden bevorzugen. Weit mehr als 500 Arten wurden hier bereits nachgewiesen. Und auch andere Tiere und Pflanzen, die sonst eher im Süden zu Hause sind, haben sich an der Weser angesiedelt.

www.kulturland.org

Anreise:
 RB 85 bis Bad Karlshafen

Wo sich Fuchs und Hase
„Gute Nacht“ sagen

Hohe Bergerücken und einsame Wälder erkunden, sich von tiefen Flusstälern und großen See faszinieren oder vom nächtlichen Sternehimmel in den Bann ziehen lassen und live dabei sein, wenn die Natur erwacht – das kann man auf einer Trekkingtour in der Eifel erleben. Trekking, das bedeutet Wandern mit Rucksack und Zelten mitten in der Natur, auf eigene Faust. In NRW ist dieses kleine Abenteuer im Naturpark Hohes Venn in der Eifel möglich.

Auf abgeschiedenen Naturlagerplätzen kann ganz legal ein Zelt aufschlagen werden. Jeder Naturlagerplatz ist mit einer Komposttoilette ausgestattet und bietet auf einer Plattform Platz für bis zu zwei Zelte. Alle Standorte sind nur zu Fuß über Wanderwege erreichbar, man ist auf sich selbst gestellt, auch die Verpflegung muss selbst mitgebracht werden. Jeder Naturlagerplatz repräsentiert ein Element der biologischen Vielfalt in der Eifel. Von Buchenwäldern über halboffene Waldsteppen bis hin zur Aussicht in die strukturreiche und historisch gewachsene Kulturlandschaft. Durch eine Übernachtung in der Natur kann man Vielfalt der Region auf eine ungewöhnliche Art und Weise neu erleben.

www.trekking-eifel.de

Anreise:
 RB 24, RE 22, RB 23 verschiedene Bahnhöfe

Raus aufs Wasser –
Mit dem Hausboot über die Ruhr

Per Muskelkraft mit einem Hausboot über die Ruhr von Mülheim nach Essen schippern – „grüner“ geht’s kaum. Mit dem „Escargot“ (französisch für Schnecke) kann man dies auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise erleben. Der Name des Bootes kommt nicht von ungefähr, denn eine Tour mit dem Boot bedeutet: sich der Natur anpassen, gemütlich fortbewegen und sein komfortables Haus zum Kochen, Wohlfühlen und Schlafen immer dabei haben. Wem die Beine müde werden oder wer die Stille der Natur entlang der Ruhr genießen möchte, wirft an geeigneter Stelle einfach den Anker und gönnt sich eine Ruhepause.

Die Boote der „Grünen Flotte“ in Mülheim an der Ruhr sind in unterschiedlichen Größen zu haben. Die kleineren Hausboote wie das „Escargot“ verfügen über drei bis vier Schlafplätze an Bord, das größere Boot „Vitesse“ bietet sogar Schlafmöglichkeiten für fünf Personen. An Bord sind auch Toilette, Schrank, Stauraum sowie eine kleine Küche mit zweiflammigem Spirituskocher, Spüle und ein Tisch mit Sitzgelegenheiten.

www.gruene-flotte.de

Tierisch unterwegs –
Mit Lama, Alpaka oder Esel entschleunigt wandern

Normales „Gassigehen“ war gestern. Ein Lama, ein Alpaka oder einen Esel als Begleiter bei seinen Wandertouren zu haben, eröffnet ganz andere Perspektiven. Denn die Tiere lassen sich nicht hetzen. So ist der Mensch gezwungen, sich ihrem Tempo anzupassen.

In NRW gibt es zahlreiche Anbieter, beispielsweise im Sauerland, Münsterland, Teutoburger Wald oder Tecklenburger Land, die sich ohnehin als Wanderziele lohnen.

Perspektivwechsel – Die Welt von oben entdecken, Panarbora

Spaziergänge auf ebener Erde kennt jeder. Warum sich nicht einmal eine Etage höher begeben und in Augenhöhe mit Baumwipfeln eine Streifzug durch die Natur machen? Möglich ist dies im „Panarbora“, einem Erlebnispark in Waldbröl, der eine europaweit einzigartige Kombination aus Natur, Erlebnis und Umweltbildung bildet.

Das Herzstück ist ein 1.635 Meter langer Baumwipfelpfad. An sechs Lern- und Erlebnisstationen kann man hier Spannendes und Wissenswertes über die Natur und die Region erfahren. Am Ende des Pfades steht ein 40 Meter hoher Aussichtsturm – von hier aus bietet sich eine traumhafte Aussicht über das Bergische Land. Zudem gibt es dort noch einem Abenteuerspielplatz, wo Kinder in Kontakt mit verschiedenen Naturmaterialien kommen, einen Spieltunnel, der durch die „Unterwelt“ von Panarbora führt und einen Hecken-Irrgarten, in dem sich sich Besucher leicht verlaufen können. Auch die Sinne werden angesprochen. Ein Duftkräutergarten, ein Barfuß-Pfad und verschiedene Klanginstallationen gehören zu einem Waldweg, der um den halben Park führt.

Und wer einmal außergewöhnlich übernachten möchte, kann dies in einem der fünf Baumhäuser oder in einem der drei sogenannten globalen Dörfern tun. Den Besuchern stehen insgesamt 170 Übernachtungsmöglichkeiten in asiatischen Jurten, afrikanischen Lehmhütten oder südamerikanischen Stelzhäusern zur Verfügung. Hierfür braucht man allerdings einen Mitgliedsausweis des Deutschen Jugendherbergswerks.

www.panarbora.de

Anreise:
 Bf. Schladern (Sieg) RE 9, S 12, S 19,
 Bus bis Panarbora

Der besondere Tipp

Verwandeln Sie doch einmal ihren Garten in ein Open Air-Kino oder einen Abenteurspielplatz oder übernachten sie dort doch einmal in einem Zelt.

Info

Aufgrund der derzeitigen Lage empfehlen wir, sich vor der Anreise auf der jeweiligen Website des Ziels zu informieren, welche Einschränkungen bzw. Vorgaben es gibt.

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