„Reisen für Alle“

barrierefrei mit Bus und Bahn

Sich frei zu bewegen, spontan zu verreisen oder einfach nur mal schnell eine Freundin oder einen Freund besuchen, ist für viele Menschen selbstverständlich. Doch gerade für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist es aufgrund von fehlender Barrierefreiheit nicht immer oder gar nicht möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen. Denn Busse und Bahnen im Nah- wie im Fernverkehr sind oftmals nur eingeschränkt und mit Hilfe anderer Personen nutzbar.

„Die volle wirtschaftliche und soziale Teilhabe an der Gesellschaft wird diesen Menschen dadurch erheblich erschwert“, kritisiert Matthias Gastel, der für Bündnis90/Die Grünen im Bundestag sitzt und bahnpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist.

Was eine barrierefreie Mobilität im Schienenpersonenverkehr umfassen sollte, erläutert Annerose Hintzke, Referentin für Barrierefreiheit beim Sozialverband VdK Deutschland:

  • eine stufenlose Erreichbarkeit aller Bahnsteige (auch durch Aufzüge oder Rampen)
  • ein Leit- und Orientierungssytem für blinde und sehbehinderte Menschen
  • beidseitige Handläufe an Treppen und Stufenmarkierungen
  • Fahrgastinformationen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip (z. B. müssen akustische Information auch visuell wahrnehmbar sein und umgekehrt)
  • bei der Kommunikation an Schaltern beziehungsweise Tresen für schwerhörige Menschen Induktionsschleifen zur Verständigung und
  • sogenannte Behindertentoiletten, sofern Toiletten vorhanden sind

Auch die Fahrzeuge sollten nach ihrer Auffassung bestimmte Bedingungen erfüllen:

  • stufenlosen Ein- und Ausstieg (Spaltbreite und Höhenunterschied zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeug mit nicht mehr als je fünf Zentimeter)
  • das Vorhandensein von Rampen oder Hubliften über einen stufenlosen Innenbereich
  • ausreichend Stellflächen für Rollstühle und Rollatoren
  • Kommunikationsmöglichkeiten an diesen Stellflächen mit dem Zugpersonal
  • einer kontrastreichen Gestaltung für ­sehbehinderte Fahrgäste und Fahrgast­informationen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip sowie
  • sogenannte Behindertentoiletten.

„Außerdem ist Voraussetzung, dass das Personal in Reisezentren, auf den Stationen und in den Zügen für die Belange von Fahrgästen mit Behinderungen ­sen­sibilisiert und aufgeklärt ist, sich ange­messen verhält und im Bedarfsfall helfen kann“, erklärt Annerose Hintzke, die zudem ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei der NatKo (Tourismus für Alle Deutschland e. V. ist. Für Menschen mit eingeschränkter Mobiltät bietet die Deutsche Bahn AG (DB) bereits einige Serviceleistungen. Schon 1999 wurde die Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) eingerichtet, über die barrierefreie Fahrten gebucht werden können, einschließlich der kostenlosen Hilfeleistungen beim Ein-, Aus- oder Umsteigen für Reisende mit Behin­derungen, Familien mit kleinen ­Kindern oder ältere Menschen.

Das Angebot der MSZ wird zunehmend nachgefragt. Waren es 2009 noch 400.000 Nutzer, lag die Zahl 2018 schon bei 850.000. Bislang hat die MSZ die Organisation und Koordination in der Regel auch übernommen, wenn Strecken von nichtbundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen gefahren werden. Seit dem 1. Februar dieses Jahres wird dies aber nur noch für Unternehmen angeboten, mit denen die DB einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hat. Zurzeit sind es deutschlandweit 15 Unternehmen.

„Außerdem ist Voraussetzung, dass das Personal in Reisezentren, auf den Stationen und in den Zügen für die Belange von Fahrgästen mit Behinderungen ­sen­sibilisiert und aufgeklärt ist, sich ange­messen verhält und im Bedarfsfall helfen kann“, erklärt Annerose Hintzke, die zudem ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei der NatKo (Tourismus für Alle Deutschland e. V. ist. Für Menschen mit eingeschränkter Mobiltät bietet die Deutsche Bahn AG (DB) bereits einige Serviceleistungen. Schon 1999 wurde die Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) eingerichtet, über die barrierefreie Fahrten gebucht werden können, einschließlich der kostenlosen Hilfeleistungen beim Ein-, Aus- oder Umsteigen für Reisende mit Behin­derungen, Familien mit kleinen ­Kindern oder ältere Menschen.

Das Angebot der MSZ wird zunehmend nachgefragt. Waren es 2009 noch 400.000 Nutzer, lag die Zahl 2018 schon bei 850.000. Bislang hat die MSZ die Organisation und Koordination in der Regel auch übernommen, wenn Strecken von nichtbundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen gefahren werden. Seit dem 1. Februar dieses Jahres wird dies aber nur noch für Unternehmen angeboten, mit denen die DB einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hat. Zurzeit sind es deutschlandweit 15 Unternehmen.

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In Nordrhein-Westfalen ist derzeit nur die National Express Rail GmbH Vertragspartner. „Von den Verbänden von Menschen mit Behinderungen wird derzeit massiv kritisiert, dass der Aufwand für Betroffene bei der Planung einer Fahrt ungleich höher geworden ist und man nun nicht mehr nur einen Ansprechpartner hat“, erklärt Annerose Hintzke. Die Forderung, dass ­alles in ziner Hand liegen muss, wird von Seiten des Deutschen Behindertenrats
nun schriftlich an das Bundesverkehrsministerium, die Verkehrsministerien der Länder und die Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehr ­gerichtet.

Abgesehen von der MSZ bietet die DB noch weitere Serviceleistungen
für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die wichtigsten DB-Bahnhöfe sind mit insgesamt mehr als 900 mobilen Hubgeräten, Rampen, Treppenliften oder Elektromobilen ausgerüstet. Von 16 festen Standorten aus, den sogenannten Basisstationen, sorgen zusätzliche mobile Teams an weiteren 47 kleineren und mittleren Bahnhöfen dafür, dass Fahrgäste mit Behinderungen sicher und bequem ein- und aussteigen können. Im Nahverkehr werden Reisende mit Behinderungen von Zug­begleitern unterstützt.

Zudem gibt es besondere Angebote bei Fahrpreisen, einen Gepäckservice, einen besonderen Service für gehörlose Menschen sowie barrierefreie Reiseempfehlungen. Darüber hinaus ­rüstet die DB ihre Züge, Busse, Reisezentren, Fahrkartenautomaten, digitalen Plattformen und Bahnhöfe kon­tinuierlich für einen barrierefreien Zugang weiter aus. Dass die Bahnhöfe in Nordrhein-West­falen schön, sicher sowie sauber sind und die Barrierefreiheit verbessert wird, dafür sorgt seit dem Jahr 2000 die Bahnhofs­offensive, die aus der Zusammen­arbeit des Landes NRW mit der DB Station&Service AG, die bundesweit ­etwa 5400 Bahnhöfe betreibt, entstand. Die Modernisierung der Bahnhöfe bezieht sich auf Zustand und Ausstattung der Bahnsteige, deren ­­Zu- und Abgangswege sowie auf die Empfangsgebäude. Die Maßnahmen sehen den Ausbau der Barrierefreiheit, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Informationen für die ­Reisenden vor. Das gilt nicht nur für die großen Hauptbahnhöfe, sondern auch für die kleinen Haltepunkte. Auch in Ostwestfalen-Lippe hat sich in den letzten Jahren bereits einiges getan. Viele der insgesamt 79 Stationen in OWL sind mittlerweile ­barrierefrei.

Doch nicht nur Bahnhöfe und Sta­tionen, sondern auch die Busse und Bahnen selbst werden zunehmend ­barrierefrei. Gerade bei Neufahrzeugen legen die Verkehrsunternehmen in NRW großen Wert auf barrierefreien Komfort. Dazu gehören zum Beispiel nieder­flurige Einstiege und Einstiegshilfen bei abweichenden Bahnsteig­höhen, ausreichend und sichere Stell­plätze für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder sowie audiovisuelle Fahrgast­informationssysteme.

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