Dabei handelt es vorrangig um eine Hochbahn, deren Anfänge bis Jahr 1892 zurückreichen. Heute verlaufen etwa 92 Kilometer des 171 Kilometer langen Streckennetzes als Hochbahn, 59 Kilometer ebenerdig und 19,5 Kilometer, vor allem im Zentrum (Downtown) unter der Erde. Die „L“ verfügt über acht Linien, die nach den Farben Rot, Blau, Orange, Braun, Pink, Grün, Violett und Gelb benannt sind. Sieben der Linien verknüpfen die Innenstadt mit Vorstädten und Gemeinden des Großraums Chicago. Alle 145 Bahnhöfe sind mit mindestens einem Kundenberater besetzt, Fahrkarten gibt es aber nur an Fahrscheinautomaten. 2019 nutzten laut Betreiber CTA 218,4 Millionen Menschen das Eisenbahnsystem. An Werktagen waren es 708.154, an Samstagen 397.346 und an Sonntagen 296.997.
Eine Besonderheit der „L“ ist der „Loop“, ein Ring, der das Zentrum des Liniennetzes bildete. Er verläuft als Ringlinie in etwa acht Metern Höhe über den Straßen und umschließt den Kern der Innenstadt. Die meisten Linien münden dort. Eine Rarität ist die niveaugleiche Kreuzung zweier zweigleisiger Strecken an der Nordwest-Ecke des „Loops“ mit zahlreichen Verbindungsweichen auf engstem Raum, die den Streckenwechsel in drei Richtungen und den Wechsel auf das Gleis der Gegenrichtung ermöglichen. Am „Loop“ liegen auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Chicago wie beispielsweise der „Millennium Park“, das „Art Institute of Chicago“ oder der „Willis Tower“.
Entlang der Autobahnen, die von Chicago ins Umland führen, fährt die „L“ auf Trassen zwischen den Fahrbahnen für beide Fahrtrichtungen. Chicago nahm in den 1950er-Jahren eine Vorreiterrolle in der Verwendung des Mittelstreifens für Stadtbahnstrecken ein.
Trotz ihrer Prominenz im Stadtbild ist die „L“ aber nicht das am meisten verwendete Transportmittel des ÖPNV in Chicago. Dieses ist das Bussystem der Betreibers Chicago Transit Authority (CTA), das mit 148 Linien alle umliegenden Orte mit Chicago verbindet.